Viererfeld Bern

Viererfeld Bern


Das Viererfeld gehört den künftigen Generationen!

Das Viererfeld gehört den künftigen Generationen

Um was geht es?

Im Jahr 2004 lehnte die Stimmbürger der Stadt Bern eine Überbauung des Viererfeldes ab. Im direkt betroffenen Quartier Länggasse waren 69 Prozent gegen das Bauprojekt. Hinter dem Rücken dieses demokratischen Entscheides bereitete die Stadt eine Überbauung des Viererfeldes mit diversen Versprechungen sowie dem Argument der Wohnungsnot vor.

Im Jahr 2016 sagte die Stimmbevölkerung «mehrheitlich» zu einem zweistufigen Wettbewerb für die Entwicklung des Viererfelds. Die Länggasse sagte erneut nein, ebenso Bern West. Danach wurden Ein- und Umzonungen vorgenommen und planungsrechtliche Vorschriften erlassen, um ein “neues Quartier” zu bauen. Es solle rund 1140 Wohnungen für 3500 Bewohnerinnen und Bewohnern. Versprochen wird ein öffentlicher Stadtteilpark sowie der Ersatz der bestehenden Familiengärten.

Die Stadt Bern führte einen Wettbewerb zur Arealentwicklung durch, der von der Fachwelt stark kritisiert wurde. Das Siegerprojekt dient als Masterplan für die Bebauung des Areals, einschliesslich der Erschliessung mit Strom und Wasser. Am 12. März stimmt die städtische Bevölkerung über Verpflichtungskredite von insgesamt rund 125 Millionen Franken für Infrastruktur und Entwicklung ab. Werden diese angenommen, beginnt 2026 der Bau der Infrastrukturanlagen im Viererfeld.

Die Stimmbevölkerung ist sich nicht bewusst, dass ein grosser Teil des Viererfelds in die Hand von Investoren übergeht, wenn sie am 12. März die Vorlage «Verpflichtungskredite für Infrastruktur und Entwicklung» im Viererfeld/Mittelfeld annimmt.

Ein breit aufgestelltes Komitee mit Fachleuten aus diversen Sparten empfiehlt daher, die Vorlage abzulehnen. Das Projekt ist nicht reif für die Umsetzung.

Das sind die Argumente für ein Nein am 12. März

  • Beim Viererfeld handelt es sich um die letzte Baulandreserve in Zentrumsnähe sowie die letzte offene Grünzone der Länggasse. Diese darf nicht voreilig verbaut werden. Wegen der grossen Bedeutung ist es umso wichtiger, dass im Vierer- und Mittelfeld die Regeln der Baukunst und des Städtebaus befolgt werden.
  • Das Areal ist etwas grösser als die untere Altstadt von Bern (190’543 Quadratmeter). Ein so grosses Quartier zu entwickeln, braucht Zeit und einen öffentlichen Diskurs (siehe unten «Die Bedeutung des Viererfelds»)
  • Bei der Projektentwicklung wurden formale Vorgaben nicht erfüllt und unter dem Vorwand des Zeitdrucks wichtige Entscheidungen ohne öffentliche Debatte gefällt. Die Stimmbevölkerung ist sich deshalb nicht im Klaren, um was es bei der Abstimmung eigentlich geht.
  • Beim vorliegenden Projekt fehlt insbesondere eine Vision, sprich ein übergeordnetes räumliches Entwicklungskonzept. Ohne dieses geht es im Viererfeld ausschliesslich um den Bau von Wohnblöcken, aber nicht um die Schaffung eines lebendigen Quartiers, das eine Ost-West-Verbindung schafft und die wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Möglichkeiten und Chancen aufgreift.
  • Die bestehende Fläche wird zerstückelt, ohne dass man weiss, was mit dem gesamten Areal passieren soll.
  • Wird die Vorlage angenommen, geht ein Teil des Viererfelds in die Hand von privaten Investoren über.
  • Der Stadtpark ist nicht auf die Bedürfnisse des Quartiers ausgerichtet und nur bis 2040 garantiert. Danach droht die Bebauung weiterer Flächen im Viererfeld oder eine kompakte Teilüberbauung, die ausserhalb der Stadt steht, nicht nur räumlich.
  • Weil der Bodenpreis hoch ist, ist mit überdurchschnittlichen Mietpreisen zu rechnen, auch beim gemeinnützigen Bau (rund 2500 Franken für eine 3.5 Zimmer-Wohnung)
  • Auf der Achse Innere Enge-Henkersbrünnli-Bahnhof wird Mehrverkehr generiert, welcher bei der Projektentwicklung nicht berücksichtigt wird.
  • Die Stadt braucht Grünflächen, auch als Schutz gegen die Auswirkungen der Hitze. Die Bautätigkeit belastet zudem die Umwelt massiv.

Die Bedeutung des Viererfelds

Das Viererfeld hat eine Fläche von 550 auf 300 Metern und entspricht ungefähr folgenden Stadtteilen:

  • Untere Altstadt von Bern zwischen Zytglogge und Nydeggbrücke

  • Tscharnergut

  • Wittikofen

  • die Europaallee am Zürcher Hauptbahnhof

  • grösser als das Brünnenquartier im Westen von Bern

Im Gegensatz zu diesen Beispielen gehört das Viererfeld zu einem weitläufigen unverbauten Areal nördlich des Stadtzentrums zwischen Länggasse und Autobahn. Die 70 Hektaren gehören der Burgergemeinde, dem Kanton und der Einwohnergemeinde Bern.

Will man dieses Gebiet bebauen, so geht es um die Erweiterung beziehungsweise Fertigstellung der Stadt Bern. Diese kann nur mit einer Entwicklungsstrategie angegangen werden, welche die Ansprüche der Gesamtstadt an das Gebiet als erste Priorität definiert und daraus die  bebaubaren Areale mit ihren vielfältigen Eigenschaften ableitet. Dabei gilt es die Ost-West-Verbindung zu berücksichtigen. In diesem Zusammenhang besteht schon seit längerer Zeit die Idee einer Brücke zwischen der Wylereggkreuzung und der Neubrückstrasse mit direktem Bezug zum Alpenpanorama mit vorgelagerter Altstadtskyline.

Das Ziel muss es sein, die Grundlage für einen facettenreichen Stadtteil zu legen, der sich aus eigener Kraft entwickeln kann. Die Eigentümer sollen dafür den städtebaulichen Gesamtentwurf mit Strassenalignement, Siedlungsstruktur, vernetzten Grünräumen und Stadtplätzen vorgeben, anstatt einzelne Fläche an Investoren zu veräussern, welche sich ausschliesslich auf die Rendite fokussieren.

Über uns

Das Komitee wird von der Fondation Franz Weber unterstützt.

Fachleute verschiedener Richtungen empfehlen dem Stimmvolk der Stadt Bern, die Vorlage «Viererfeld/Mittelfeld: Verpflichtungskredite für Infrastruktur und Entwicklung» am 12. März abzulehnen. Sie haben sich zu einem Komitee zusammengeschlossen.

Die Beteiligten sind sich einig, dass das vorliegende Projekt abgelehnt werden muss. Zu einem späteren Zeitpunkt soll eine kommende Generation entscheiden können, ob, wann und womit das Areal bebaut oder genutzt werden soll.

Über uns

Das Komitee wird von der Fondation Franz Weber unterstützt.

Fachleute verschiedener Richtungen empfehlen dem Stimmvolk der Stadt Bern, die Vorlage «Viererfeld/Mittelfeld: Verpflichtungskredite für Infrastruktur und Entwicklung» am 12. März abzulehnen. Sie haben sich zu einem Komitee zusammengeschlossen.

Die Beteiligten sind sich einig, dass das vorliegende Projekt abgelehnt werden muss. Zu einem späteren Zeitpunkt soll eine kommende Generation entscheiden können, ob, wann und womit das Areal bebaut oder genutzt werden soll.